Jetzt schnelles Internet in Höfen an der Enz


Jetzt schnelles Internet in Höfen

Internet gibt es in Höfen schon bisher. Ein schnelles hatten aber nicht alle Nutzer. Hohe  Übertragungsgeschwindigkeiten bieten sich jetzt wahlweise mit 25 Mbit/sec. oder mit 50 Mbit/sec. allen Internet-Nutzern in der Enztalgemeinde, nachdem das dazu vor etwa zwei Jahren vom Gemeinderat beschlossene Projekt jetzt abgeschlossen werden konnte. Und zwar mit einer zeitlichen Punktlandung mit dem von Bürgermeister Holger Buchelt schon seit längerem propagierten Termin 31. März 2016.

Welche technischen und finanziellen Investitionen dazu  notwendig waren, erläuterten Bürgermeister Buchelt sowie Alexander Siebnich und Jürgen Palmer vom Unternehmen "brain4kom AG" (Gaggenau) und Harry Aichele als Geschäftsführer der Firma "Fastopticom" (Mühlacker) in Anwesenheit der Gemeinderäte  Thomas Braune, Valentin Gramlich, Wilhelm Großmann und Hartmut Koch am Donnerstagvormittag vergangener Woche im Sitzungssaal des Höfener Rathauses. Dabei blickten Bürgermeister Buchelt und die Ratsmitglieder auf  die vergangenen Jahre zurück, in denen Höfen in seinen Bemühungen um ein schnelles Internet von Telekom immer wieder vertröstet wurde und auch eine LTE-Lösung  nicht als optimal erschien. Hoffnungen hatte man im Höfener Gemeinderat auch mit der schon vor geraumer Zeit angepeilten Lösung auf Landkreisebene verbunden, die aber bislang nicht realisiert wurde. Im Wissen um die Bedeutung eines schnellen Internets als ein wichtiger  infrastruktureller Faktor für das Wohnen und für gewerbliche sowie industrielle Aktivitäten in der Gemeinde entschloss sich der Gemeinderat, mit einem Zuschuss aus einem Sondertopf des ELR-Förderprogrammes des Landes Baden-Württemberg von 36 000 Euro ein eigenes Versorgungsnetz in kommunaler Regie aufbauen zu lassen. Und zwar mit Gesamtkosten von mehr als 400 000 Euro, wie von Bürgermeister Buchelt zu hören war. Begleitet wurde die Konzeption der beiden Unternehmen von Diplom-Ingenieur Siegfried Widmer (Pfinztal). Verlegt wurden für das schnelle Internet  mehr als dreitausend Meter Glasfaserkabel und rund 1 300 Meter Kupferkabel.

Alexander Siebnich erläuterte die einzelnen Schritte, die notwendig waren, um das schnelle Internet mit dem Anzapfen einer bestehenden Glasfaserleitung entlang der Bahnlinie in einen neuen Knotenpunkt gegenüber dem Rathaus im Ortszentrum zu bringen, von hier aus wiederum über Glasfaserleitungen zu weiteren Verteilerkästen und danach über Kupferleitungen zu den Nutzern zu führen. Mit der Einbeziehung bestehender Kanalisations- und Rohrleitungen als Leitungswege konnten noch höhere Kosten erspart werden.

Das fertige Leitungsnetz wurde an das Unternehmen "brain4kom AG" als Betreiber des schnellen Internets auf zunächst sieben Jahre verpachtet. "Von den Pachteinnahmen werden wir jetzt und auch in zehn Jahren nicht reich", war die Prognose von Bürgermeister Buchelt. Alexander Siebnich zufolge konnten bis jetzt etwas mehr als 40 Verträge mit Nutzern abgeschlossen werden. Das Unternehmen hofft, diese Zahl noch deutlich erhöhen zu können und peilt 250 Anschlüsse als Zielmarke an. Trotz der jetzt erreichten guten Internetversorgung der Gemeinde hofft Bürgermeister Buchelt auf eine schnelle Realisierung des vom Landkreis Calw angestrebten Versorgungsnetzes. "Wenn ein solcher Anschluss nach Höfen aufgebaut würde, wären wir schon daran interessiert", so der  Bürgermeister. Jeden Haushalt direkt an eine Glasfaserleitung als weitere Optimierung anzuschließen, erachtet Alexander Siebnich aus Kostengründen derzeit als wenig realistisch. Immerhin sind in Höfen drei solcher Anschlüsse im Aufbau.

Gegenüber dem Höfener Rathaus befindet sich dieser Knotenpunkt. Auf unserem Bild von links Bürgermeister Holger Buchelt, Alexander Siebnich, Jürgen Palmer, Gemeinderat Valentin Gramlich, Harry Aichele, Siegfried Widmer und die Gemeinderäte Hartmut Koch, Thomas Braune und Wilhelm Großmann.

 

Glücklich über den jetzt geschalteten schnellen Internetanschluss zeigte sich der im Siedlungsgebiet "Neue Äcker" wohnhafte Gemeinderat Hartmut Koch, der wegen der Umstellungsarbeiten in den vergangenen Wochen nicht mehr über seinen regulären Telefonanschluss, sondern nur noch über Handy erreichbar war. Vermeidbar sei dies mit rechtzeitigen Kündigungen und Parallelschaltungen, erklärte Alexander Siebnich dazu. Nachdem der Polizeibeamte am 1. April 2016 seinen Ruhestand angetreten hat, wird er künftig mehr Zeit haben, seinen Internetanschluss noch intensiver zu nutzen. Und auch Thomas Braune lobte das jetzt deutlich schneller gewordene  Internet insbesondere im Interesse von Hotelgästen und Veranstaltern sowie Teilnehmern von Tagungen im "Ochsen".

 @ Bad Wildbad, den 4.4.2016, Heinz Ziegelbauer